Kurier, 11.12.2002

Gutes Zeugnis für Hochbegabten–Schule

Die ersten 24 Maturanten sind deutlich intelligenter geworden

Die 24 Schüler, die heuer in der Sir Karl Popper–Schule in Wien–Wieden maturiert haben, sind ein gutes Stück intelligenter, als sie es vor vier Jahren beim Schuleintritt waren. Nicht nur gebildeter, sondern wirklich intelligenter – sprich, ihr Intelligenzquotient ist beträchtlich gestiegen. Zu diesem Schluss kommt der Sozialforscher Ernst Gehmacher in einer Studie: ?Man kann sagen, dass es sehr wohl möglich ist, Intelligenz zu trainieren, und dass die Schule in dieser Hinsicht auf dem richtigen Weg ist. Den Maturanten geht es aber auch – wieder im Vergleich zum Beginn ihrer Popper–Schullaufbahn – persönlich viel besser. Denn die damalige Situation, nicht mehr Bester in der Klasse zu sein, oder die Angst, den eigenen Ansprüchen und denen der Eltern nicht zu genügen, haben viele in wenig angenehmer Erinnerung. Nicht von ungefähr kehrt jeder zehnte Schüler schon nach wenigen Wochen der Popper–Schule den Rücken. Zwar beurteilen Schüler den Wert der Schule für ihr künftiges Leben eher skeptisch; die Popper–Schüler stellen ihrer Schule diesbezüglich aber ein besseres Zeugnis aus als Schüler der Regelschulen. Sich selbst übrigens nicht: Sie halten sich für weniger begabt als Schüler der Vergleichsgruppe, die keine Schule für Hochbegabte besuchen.