Kurier, 31.12.2002

Eliteschüler überzeugen Senioren vom Internet

Projekt der Sir–Karl–Popper–Schule und Siemens
von Gerald Reischl und Elisabeth Gardavsky

Sie werden als Nintendo–Generation bezeichnet. Jugendliche und Kinder, die mit Computer, Handy und Internet aufgewachsen sind und mit den so genannten "Neuen Technologien" freilich keine Probleme haben. Die anderen werden "Silversurfer" genannt und gemeint sind damit Pensionisten, die bereits im Web sind und fleißig im Internet surfen.

Siemens hat im Rahmen der Zukunftsschau eVolution, die im Siemens–Forum gezeigt wird (Dietrichgasse 25), am vergangenen Mittwoch ein interessantes Seniorenprojekt gestartet. Schüler und Schülerinnen machen Senioren anhand der eVolution–Exponate mit den verschiedenen Technologien wie Mobilfunk oder GPRS bekannt und zeigen, wie faszinierend das Internet sein kann. Obwohl sich laut deutscher Gesellschaft für Konsumforschung die Zahl der Internet–Nutzer unter den 50– bis 69–jährigen vom Frühjahr 2001 bis zum Frühjahr 2002 von sechs auf 14 Prozent erhöht hat, gibt es noch viele Menschen in dieser Altersgruppe, die mit der Technologie weniger am Hut und eine große Scheu haben.

Promotion für das Web

Als Partnerschule hat Siemens eine ganz besondere Institution gewinnen können: Die Sir–Karl–Popper–Schule. Maturanten der Wiener Eliteschule erklären Senioren den Umgang mit der Technologie. Eine Methode, die bereits mehrfach erfolgreich angewandt wurde. Schüler der Wiener Informatikschule Konstanziagasse sind bereits als PC–Lehrer für Senioren im Einsatz. Und es ist tatsächlich so, dass nicht nur Kinder ihren Eltern, sondern auch Enkel den Großeltern zeigen, wie spannend das Web ist.

Die Aktion

Auch die Schüler der Popper–Schule rühren dabei die Werbetrommel für das Internet. Eine Gruppe mit drei bis vier Senioren wird von einem Schüler, bzw. einer Schülerin durch die Ausstellung geführt. Bei den Terminals wird den Senioren erklärt, wie man im Internet surft, wie man eMails verschickt und wie man sich relevante Informationen beschafft. So wird versucht, den älteren Menschen die Scheu vor den neuen Technologien zu nehmen.

Soziale Kompetenz

"Die Unbefangenheit der Jugendlichen soll den Senioren helfen, diese Hemmschwelle zu überwinden", sagt der Leiter der Sir–Karl–Popper–Schule, Günter Schmid. "Es genügt uns nicht, dass die jungen Menschen in der Sir–Karl–Popper–Schule Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten erlernen", sagt Schmid. "Wir legen sehr viel Wert auf Vermittlungskompetenz, unsere Schüler sollen das Gelernte auch in adäquater Form weitergeben können."