16.11.2021

Literarischer Stadtspaziergang der 8C

Wir, die 8c-Klasse, haben am Donnerstag, den 4. November 2021, mit unserer Deutschlehrerin Frau Prof. Kos einen Literaturspaziergang durch die Wiener Innenstadt gemacht. Dafür haben wir uns in kleinen Gruppen mit deutschsprachigen Literaturschaffenden (insbesondere Österreicher*innen) oder einem für die österreichische Literaturgeschichte wichtigen Gebäude befasst. Unser neuerlangtes Wissen haben wir dann an den die jeweiligen Thematiken betreffenden Orten vor der Gruppe präsentiert. Es war ein voller Erfolg!

Treffpunkt war 8:00 Uhr vor der Oper. Eine harte Sache, wenn man bedenkt, dass die Wecker der durchschnittlichen Popperschüler*innen um diese Uhrzeit normalerweise das erste Mal läuten. Nicht so hart hingegen waren die süßlich weichen Brownies, die Frau Prof. Kos als Motivation mitgebracht hatte.

Und dann konnte der Stadtspaziergang schon beginnen. Zuerst gingen wir von der Oper zur Kapuzinergruft, wo wir über den österreichischen Schriftsteller und Journalisten Joseph Roth (1894-1939) lernten. Danach waren wir beim ehemaligen Café Griensteidl, dem bedeutendsten Café der Literat*innen der Wiener Moderne. Keine 100 Meter davon entfernt standen wir vor der Nationalbibliothek, welche mit ungefähr vier Millionen Büchern einen riesigen Wissensbestand fasst. Dann gelangten wir zum Grillparzer-Denkmal, wo uns die Präsentierenden eine wunderbare schauspielerische Darbietung eines der Werke des österreichischen Nationaldichters Franz Grillparzer (1791-1872) boten. Einen Regenschauer später standen wir vor dem Volkstheater am Arthur-Schnitzler-Platz, welcher nach dem Arzt und Vertreter der Wiener Moderne Arthur Schnitzler (1862-1931) benannt ist.

Nach einer kurzen Essenspause ging die Tour vor dem Theater in der Josefstadt weiter, wo wir über den österreichisch-ungarischen Dichter Ödön von Horváth (1901-1938) lernten. Danach waren wir beim Stefan-Zweig-Haus, welches nach dessen einstigem Bewohner – und einem der populärsten deutschsprachigen Schriftsteller überhaupt – Stefan Zweig (1881-1942) benannt ist. Zur Erinnerung machten wir eine kurze Fotosession auf der Strudlhofstiege, welche durch den Roman „Die Strudelhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre“ des österreichischen Prosaisten Heimito von Doderer (1896-1966) aus dem Jahre 1951 bekannt wurde. Beim Siegmund-Freud-Museum, dem Schauplatz ihres Krimis „Freud’sche Verbrechen“, erfuhren wir einiges über die österreichische Autorin, Juristin, Journalistin, Feministin und Köchin Eva Rossmann (1962-heute). Dann landeten wir vor dem Burgtheater, wo wir über den österreichischen Dramatiker, Schauspieler und Opernsänger Johann Nestroy (1801-1862) lernten. Unsere letzte Station war das Café Central in der Herrengasse, dort erfuhren wir einiges über den jüdisch-deutschböhmischen Schriftsteller und Wortführer des lyrischen Expressionismus Franz Werfel (1890-1945). Ganz symbolträchtig fand unser literarischer Stadtspaziergang beim Goethedenkmal vor dem Burggarten seinen Abschluss.

Fünf Stunden, ca. 8 Kilometer, 15.000 Schritte und – am wichtigsten – sehr viel neuerlangtes Wissen über die deutschsprachige bzw. österreichische Literaturgeschichte später wollen wir, die 8c-Klasse, unserer Deutschlehrerin Frau Prof. Kos unseren Dank für so ein tolles Erlebnis in so schwierigen Zeiten aussprechen. Die Brownies haben auch ganz gut geschmeckt.

(Beitrag von Krassimir-Leo Kaloianov)